Lectio Divina -

die göttliche Lesung

die göttliche Lektion

Ausgehend von den Wüstenvätern und - Müttern Ende des 3. Jahrhunderts nach Christus,

hat sich diese Methode entwickelt und bewährt.

Sie ist von Guigo II († 1193)

schriftlich festgehalten worden.


Ich habe „die Mönchsleiter“ des Guigo II gelesen und mit meiner eigenen Erfahrung verbunden kurz so formuliert:

1. Lectio (Lesung):

Sich den Text innerlich laut vorlesen.

Zu Ende – und wieder von vorne beginnen.

Ein Akt des „Sich ins Herz Sagens“ oder

„Sich ins Herz Schreibens“.

Vielleicht verschiebt sich von selbst die Betonung, oder von selbst wird ein anderes Wort wichtiger, deutlicher.

Entscheidend ist die Konzentration auf das innere Lesen.

Ohne Absicht, ohne willentlich über den Text nachzudenken ohne Abschweifen – Wort um Wort innerlich lesen.

Sag Dir den Text und lass ihn Dir sagen – so wie es gerade geschieht.

3. Oratio (Gebet):

Ignatius: Mit Gott darüber reden – wie mit einem Freund.

Also – Gott sagen, was mich nun bewegt, ihm meine Fragen, Wünsche und Sehnsüchte mitteilen – ihm die innere Bewegung zeigen und sagen, was in diesem Augenblick gesagt werden will. Mit Gott über den Text und meine innere Bewegung „reden“.

Allmählich werden wir auf diese Weise ruhiger.


4. Contemplatio (Kontemplation):

Da tun wir nichts. Wir lassen Alles los. Wir lassen den Text los, tun nichts. Kein Lesen mehr, kein Meditieren mehr, keine Gebetsworte mehr – nur „Gegenwärtigkeit“ – hier – jetzt – Ich bin da – absichtsloser Zeuge. Ich bin.

Ich bin Tempel Gottes. Sich beschenken lassen.

2. Meditatio (Meditation):

Auf allerlei Weisen mit dem Text umgehen. Der Fokus ist auf der eigenen inneren Bewegung. Was wird jetzt in mir bewegt?

Den Text verkosten – mit allen Sinnen. Was sehe ich? (Visualisieren), was höre ich? (wer sagt mir das jetzt?)

Wie ist die Bewegung in meinem Gemüt? Wo hänge ich fest, wo spricht mich nichts an? Tauchen Assoziationen auf?

Wir setzen uns der Wirkung dieses Geschehens aus und sind Zeugen dieses inneren Vorgangs.

Diese Methode verwenden wir in der gemeinsamen Bibellektüre,

Im Feier-Abend und

darin weise ich auch Einzelpersonen ein.